Pergament
Pergament Papier - Pergamentblatt
Pergament ist eine bearbeitete Tierhaut, die seit dem Altertum als Stoff zum Beschreiben verwendet wurde. Es ist damit ein Vorläufer des Papiers.

Pergament
In den Hochkulturen des Alten Orients und des Mittelmeerraumes wurde seit jeher Leder von Tieren als Beschreibstoff verwendet. Wie Leder wird auch Pergament aus Tierhäuten hergestellt, die man allerdings ungegerbt in eine Kalklösung legt, bevor Haare, Oberhaut und anhaftende Fleischreste abgeschabt werden. Anschließend wird die Haut gereinigt, gespannt und getrocknet. Die Oberfläche wird mit Bimsstein geglättet und mit Kreide geweißt. Je nach Bearbeitungssorgfalt bleibt die Oberflächenstruktur von Fleisch- und Haarseite deutlich oder weniger erhalten: die Fleischseite ist glatt, die Haarseite zeigt die Poren.
Langlebiger Beschreibstoff
Die Vorzüge des Pergaments gegenüber Papyrus waren seine glattere Oberfläche, die Festigkeit und auch die Dauerhaftigkeit sowie die überwiegend helle Farbe. Die gute Tilgbarkeit der Beschriftung machte die Wiederverwendung bereits beschriebenen Pergaments leichter. In diesem Fall spricht man von einem Palimpsest (griech. palimpsestos "wieder abgekratzt") oder einem codex rescriptus (lat. "wiederbeschriebener Kodex").
Die Qualität des Pergaments und die Sorgfalt bei der Herstellung waren Maßstab für das Niveau eines so genannten Skriptoriums. Die Expertise der Schreiber oder Maler beweis sich im Umgang mit dem äußerst feuchtigkeitsempfindlichen Schreibstoff. Der antike Schreibstoff Pergament sollte bei einer konstanten Luftfeuchtigkeit von nicht unter 40 Prozent und bei Temperaturen um 20 Grad Celsius aufbewahrt werden.
Altes Pergament
Die ältesten Dokumente griechischer Sprache auf Pergament datieren ins 2. Jhd. v. Chr. Im 1. Jhd. n. Chr. ist Pergament als Träger literarischer Werke bezeugt. Datierbare Originale reichen jedoch bis in das 2. Jhd. n. Chr. zurück. Seit dem 4. Jhd. n. Chr. begann man Papyrusrollen auf Pergament in Kodices umzuschreiben. Diesen sollte als Buchform die Zukunft gehöre. Weitere Zeugnisse des spätantiken Bücherluxus sind Purpurhandschriften, deren Pergamentseiten mit Purpur eingefärbt und mit Silber- oder Goldtinte beschrieben wurden. Als ein besonders kostbares Dokument auf sogenanntem Purpurpergament gilt die Heiratsurkunde der Kaiserin Theophanu aus dem 10. Jhd.
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Pergament Geschichte
Die Bezeichnung Pergament leitet sich von dem Ortsnamen Pergamon ab, das an der Westküste der Türkei, heute Bergama, liegt. Membrana pergamena (gr.) bedeutet "pergamenische Häute". Nach einer Notiz des älteren Plinius hatte der in Ägypten herrschende König Ptolemaios (180–145 v. Chr.) den Papyrusexport nach Pergamon verboten, wo König Eumenes II (197-159 v. Chr.) eine mit dem ägyptischen Alexandria konkurrierende Bibliothek betrieb. Aus der Not heraus haben die Pergamener - so die Sage - das Pergament erfunden. Die Geschichte gilt immer noch als legendär. Es wird jedoch, etwas realistischer, vermutet, dass in Pergamon lediglich eine qualitative Verbesserung des Beschreibstoffs entwickelt wurde. Darauf geht dann wohl auch die Namengebung zurück.