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Make up - Schönheitspflege bei den Römern

Schwarzweiss Dienstleistungs GmbH
2017-06-02 01:45:00 / Kommentare 0

Make up bei den Römern

Das Schminken (mundus) war bei den Römerinnen weit verbreitet. Und sogar Männer griffen zur Verschönerung zum Schminktöpfchen! Cremetöpfchen, Schminkdöschen, Spatel und sogar Schminkkoffer in den Antikenmuseen zeugen davon. Nicht erhalten sind die „Kosmetika“ des Arztes Kriton (Wende 1./2. Jhd. n. chr.), ein Werk in vier Büchern über Schönheitspflege, das sich seinerzeit großer Beliebtheit erfreute. Und man staune: Die „Schminksucht“ betraf nicht nur Frauen, sondern angeblich auch Männer!

Grundlage des Make-up bildete ein Puder aus Bleiweiß (cerussa) oder Kreide (creta), das mit Honig oder fetten Substanzen vermischt auf die Haut aufgetragen wurde. Darüber legte man Rouge (fucus, aus der Lackmusflechte gewonnen, oder purpurissimum, Purpurfarbe). Glimmer diente dazu, dem Teint Glanz zu verleihen. Dieser wurde durch Mahlen eines graublauen Eisensteins gewonnen.

Das Schwärzen der Wimpern und Nachziehen der Brauen geschah mit Hilfe einer besonderen Schminke: fuligo. Lidschatten und Lidstrich wurden in grün oder blau aufgetragen. Manche Frauen schminkten sich auch die Schläfen mit einem zarten Blau. Komplettiert wurde das Make-up manchmal noch mit einem Schönheitspflaster (splenium) auf Wange oder Stirn. Die Benutzung von Lippenstift ist denkbar, jedoch nicht belegt.

Schönheitspflaster hingegen trugen nachweislich auch Männer. Vor zu stark aufgetragenem Make-up wurde allerdings gewarnt: Daran erkenne man alte Frauen! Auch wurden die Männer aus der Morgentoilette der Damen ausgeschlossen, wie es bei Ovid heißt: „Nur unter Ausschluss der Männer darf Schönheit hergestellt werden.“

Andreas Hopson Autor - Experte für experimentelle Archäologie seit über 25 Jahren
Andreas Hopson - Der Römer Shop

Über den Autor: Andreas Hopson

Andreas Hopson forscht, rekonstruiert und vermittelt seit mehr als 25 Jahren römische Alltagsgegenstände und die Handwerkstechniken antiker Mosaizisten im Rahmen der experimentellen Archäologie. Seine Expertise stützt sich auf eine Kombination aus Quellenstudium, praktischer Umsetzung und aktiver Netzwerkarbeit in Fachverbänden.

  • Deutscher Archäologen-Verband (DArV)
  • West- und Süddeutscher Verband für Altertumsforschung e.V.
  • sowie Teil des Projekts Phoenix Pompeji, das eng mit der Soprintendenza Archäologica Neapel kooperiert.

Seine Publikationen, Workshops und Rekonstruktionen unterstützen Museen, Schulen und Forschungseinrichtungen dabei, antikes Handwerk lebendig und nachvollziehbar zu vermitteln.

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