Obgleich auch die römischen Plebejer im Zuge der Zeit das römische Bürgerrecht erhielten, blieben einige Rechte und Privilegien weiterhin lediglich bei den Patriziern.
Die römischen Patrizier betrachteten sich folglich weiterhin allein als populus, das Staatsvolk, und grenzten sich vornehm von den plebes ab. Dies führte während der gesamten Zeit der römischen Republik zu Streitigkeiten zwischen den beiden Ständen, den Ständekämpfen. Es gelang dem Plebs, sich zunehmend politische Rechte zu erkämpfen.Den Patriziern blieben schließlich im Gegensatz lediglich einige, eher unbedeutende Priesterämter vorbehalten.
Patrizier vom Aussterben bedroht!
Die Patrizier waren schließlich eine römische Aristokratie, die allein durch Geburt gewonnen wurde und unabhängig von Reichtum und Tätigkeit weiter bestand. Einzig durch die Adoption in eine plebeische Familie konnte ein Patrizier seinen Status verlieren. Dies jedoch war natürlich eher die Ausnahme! Doch anders herum ging es auch! Plebejer konnten durch die Comitia Curiata in den Status eines Patriziers befördert werden. Doch auch dies kam höchst selten vor und die patrizischen römischen Familien schrumpften auf ein übersichtliches Maß durch natürliches Aussterben.
Zu Ende der römischen Republik existierten gerade noch rund 50 patrizische Familien, die durch "Kaiser" wie Caesar und Augustus und andere Kaiser aufgestockt werden mussten, damit die patrizischen Priesterämter in Rom überhaupt alle besetzt werden konnten.
Dies hatte die lateinische Bezeichnung „in familiam patriciam adligere“. Und so entstand eine neue, bedeutendere Oberschicht, die Nobilitas. Ihr gehörten auch viele Patrizier an und so blieb das hohe Standesbewusstsein der römischen Patrizier erhalten. Später waren die Patrizier allerdings unter allen Bevölkerungsschichten zu finden: Unter den Rittern ebenso wie unter den Senatoren oder all den anderen Bevölkerungsgruppen. Doch dann veränderte sich der Stand der Patrizier grundlegend, denn mit Geburt hatte die Erhebung in den Stand nichts mehr zu tun. Denn mit der Zeit wurde die Erhebung in den Patrizierstand für die Kaiser gängige Praxis, um den Verdienst wichtiger Männer auszuzeichnen. Der Status eines römischen Patriziers war auf diese Wiese zu einem bloßen Ehrentitel geworden.
Römische Patrizier während der späten Kaiserzeit
Kaiser Konstantin machte den Rang eines Patricius schließlich zu einer persönlichen Auszeichnung, die nicht vererbt wurde und an verdiente Männer aus seinem persönlichen Umfeld ging. Andere Kaiser taten dies ihm nach. Zu erkennen waren die römischen Patrizier, soweit sie nicht das Abzeichen ihres Ordos trugen, durch keinerlei besondere Kleidung. Manches Mal trugen sie den mulleus, einen speziellen Schuh, der auch als „Magistratenschuh“ bezeichnet wurde. Dieser hüllte den gesamten Fuß, sowie einen Teil der Unterschenkel ein, hatte jedoch keinen so hohen Schaft wie der Schuh eines Senators. Die Schnürung aus vier Bändern (lora patricia) war am oberen Ende mit einer lunula, einem sichelmondförmigen Anhänger, verschlossen.