Reiche Römer trugen Kleider der Luxusfarbe Purpur
Auch die Färbung des Stoffes gab den römischen Gewändern ihre Wertigkeit. Am wertvollsten galt bei den reichen Römern das scharlachfarbige Purpur.
Als der Beste Purpur überhaupt galt allerdings der Purpur aus Tyros. Eine Zeit bedeutete sogar das Adjektiv tyrius einfach purpurn. Dieser römische Trend war derart umfassend, dass nicht nur römische Mäntel oder Frauenkleider purpurn gefertigt wurden. Auch Unterwäsche, Tischdecken, Kissen oder Tücher und sogar Pferdedecken gab es!
Römischer Status zeigt sich in der Tiefe des Purpurs
Natürlich erreichte das Verlangen nach purpurner Luxuskleidung auch die unteren Bevölkerungsschichten und so entstanden auch rasch eine Menge billiger Imitate aus pflanzlichen Rohstoffen, die allerdings auch ziemlich rasch wieder auswuschen.
Römische Kaiser im Purpurgewand
Das Volk verlangte von hochgestellten Persönlichkeiten in Purpur aufzutreten. Kaiser Augustus selbst war unterdessen kein großer Freund dieser Luxusfarbe. Dennoch wurde er regelrecht „genötigt“ purpurne Gewänder zu tragen. Während der römischen Hochantike war es eine Zeit, in der sich jeder mit genügend Geld die dunkelsten Purpurstoffe zulegen konnte.
Erst das ausgehende 3. Jhd. n. Chr. läutete eine Zeit ein, in der die besten Stoffe auf das das römische Kaiserhaus beschränkt wurden. Bei den Römern galt zu dieser Zeit der verschwenderische Umgang mit Purpur als Zeichen des sozialen und damit meist auch finanziellen Aufstiegs. Betrüger täuschten auf diese Weise manches Mal allein durch die Kleidung Kreditwürdigkeit vor. Nur sehr wenige Reiche mieden den Trend. Der Dichter Horaz etwa lehnte die purpurne Kleidung ab, bediente sich allerdings dafür zahlreicher anderer Statussymbole.