Minerva - römische Schutzgöttin
Ihre Herkunft liegt im Dunkeln – war es die sabinische Stadt Orvinium, hier soll einst ein Minerva Heiligtum gestanden haben, oder doch Falerii, die antike Hauptstadt der Falisker in Latium?
Hinweise auf ihre Verehrung gibt es auch aus Etrurien, einer antiken Landschaft in Mittelitalien, wo Minerva dafür bekannt war, besonders im Frühling mit Blitzen um sich zu werfen.
Mit großer Wahrscheinlichkeit waren es faliskische Handwerker, die den Kult mit nach Rom gebracht haben, ihre Stadt lag 7 km westlich des Tiber, und 55 km nördlich von Rom und existiert schon lange nicht mehr, an ihrer Stelle steht heute Civita Castellana.
- Höhe der sitzenden Minerva: ca. 14 cm
- echter Alabastergips patiniert
Minerva - eine Göttin mit großem Aufgabenbereich
Blitze werfen war aber nicht ihre einzige Disziplin. Selbst für römische Begriffe war sie eine vielbeschäftigte Gottheit und mit ihrem breit gefächerten Tätigigkeitsbereich wahrscheinlich voll ausgelastet.
Sie war auch die Göttin der Weisheit und Hüterin des Wissens. Mutig und ausdauernd soll sie gewesen sein, denn man stellte sie mit Schild, Helm und Panzer dar, weil ihr Einsatz als Göttin der taktischen Kriegsführung auch bei kriegerischen Auseinandersetzungen ihres Volkes gefragt war.
Sie war Schutzgöttin der Handwerker, Weber, Flötenspieler, Ärzte, Schiffsbauer, Dichter, Lehrer und Schüler und man fragt sich, wie sie das alles geschafft hat, zudem – oder vielleicht gerade weil sie jungfräulich war und jeden gnadenlos bestrafte, der nur im entferntesten mit dem Gedanken spielte, das ändern zu wollen.
Ihre Symbole waren Eule, Schlange und Olivenbaum. Ihr bekanntestes Abbild aus lusensischem Marmor stand in einem altrömischen Tempel.
Minerva - Blütezeit
In der Kaiserzeit Roms, war ihre Blütezeit. Die Göttin Minerva stieg zu den Staatsgottheiten auf. Gemeinsam mit Jupiter und Juno bildete sie die Trias und wurde im Capitolium verehrt. Nun stand auch Rom unter ihrem Schutz.
Pompeius weihte ihr ein Heiligtum, Cicero verehrte sie und stiftete ein Bild für das Capitol, Domitian glaubte, Minerva besonders nahe zu stehen und hielt auf seinem Albanum jährlich ein prächtiges Fest zu ihren Ehren. Die Quinquatrus fand jedes Jahr zwischen dem 19. und 23. März statt – Handwerker jeder Zunft, Künstler, Ärzte und gemeines Volk nahmen an den Feierlichkeiten teil.
Ein erhaltener Altar der Göttin Minerva stammt von Augustus, östlich von Rom wurde einer ihrer Tempel aus dem 6. Jahrhundert ausgegraben, hier fand man neben mehreren lebensgroßen Terrakottafiguren auch ein furchteinflößendes Bild der Minerva, das sie mit mehrköpfigen Schlangen und Ungeheuern darstellt.
Eine kleine Replik erinnert an die Schutzgöttin Minerva
Die hübsche Replik der Schutzgöttin Minerva ist 14 cm hoch und nach einem Vorbild aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. gefertigt. Feiner, gemahlener Alabastergips ist das Material, das der Figur ihren sanften, weichen Schimmer verleiht.
Sie führt uns zurück in eine längst vergangene Zeit und holt die Antike aus der Vergessenheit.
Forum Traiani ® eingetragenes Markenzeichen