Was ist Pergament ?
Die Bezeichnung Pergament (griechisch: pergamene) leitet sich von dem Ortsnamen Pergamon (an der Westküste der Türkei, heute Bergama) ab.
Nach einer Überlieferung hatte der in Ägypten herrschende König Ptolemaios VI (180–145 v. Chr.) den Papyrusexport nach Pergamon verboten. Gewissermaßen aus Not hätten daraufhin die Pergamener das Pergament erfunden. Die Geschichte gilt heute weithin als legendär. Es wird vermutet, dass in Pergamon lediglich eine qualitative Verbesserung des Beschreibstoffs entwickelt wurde, auf welche die Namengebung zurückgeht. Pergament ist eine leicht bearbeitete Tierhaut, die seit dem Altertum als Beschreibstoff verwendet wurde – ein Vorläufer des Papiers.
In den Hochkulturen des Alten Orients und des Mittelmeerraumes wurde seit jeher Leder als Beschreibstoff verwendet. Wie Leder wird auch Pergament aus Tierhäuten hergestellt, die man allerdings ungegerbt in eine Kalklösung legt, bevor Haare, Oberhaut und anhaftende Fleischreste abgeschabt werden. Anschließend wird die Haut gereinigt, gespannt und getrocknet.
Die Oberfläche wird mit Bimsstein geglättet und mit Kreide geweißt. Je nach Sorgfalt der Bearbeitung bleibt die unterschiedliche Oberflächenstruktur von Fleisch- und Haarseite deutlicher oder weniger deutlich erhalten: die Fleischseite ist glatt, die Haarseite zeigt die Poren.
Die Vorzüge des Pergaments gegenüber dem Papyrus bestanden in seiner glatteren Oberfläche, in seiner Festigkeit und Dauerhaftigkeit sowie auch in seiner überwiegend hellen Farbe.
Dazu konnte Pergament in jeder Regione hergestellt werden und war nicht abhängig der schwierig zu kultivierenden Papyrusstaude.