Römisches Schreibmaterial
Die Römer benutzten zunächst hölzerne Täfelchen im Format von zehn bis 20 Zentimetern Breite und sechs bis 15 Zentimetern Höhe, auf deren geweißter Oberfläche man mit Tinte schrieb.
Diese wurde abgelöst durch Wachstafeln, die meist mit schwarzem Wachs ausgegossen wurden. In das Wachs ritzte man mit einem Griffel aus Bronze oder Knochen (stylus / graphium) die Schrift ein. Wollte man das Ganze wieder löschen, wurde der Griffel umgedreht und mit der spatelförmigen Seite das Wachs geglättet. Meist wurden mehrere Tafeln mit einer Schnur zusammen gebunden. Auf diese Weise entstanden so genannte diptycha, triptycha oder polyptycha (Zwei-, Drei-, Vieltafeln).
Wer etwas Vertrauliches geschrieben hatte, brachte an der Stelle, wo der Faden geknüpft war, ein Wachssiegel an.
Als Beschreibstoff für literarische Texte, private oder öffentliche Urkunden, Protokolle, Briefe und ähnliches, diente der Papyrus.
Bis das Pergament ihn in der Spätantike ablöste, war dies das Schreibmaterial der Antike schlechthin.
Die aus dem Stengelmark der ägyptischen Papyrusstaude hergestellten Blätter kamen aneinander geklebt als Rollen zu sechs mit zehn Metern Länge und in unterschiedlichen Breiten auf den Markt.
Auf Pergament und Papyrus schrieben die Römer mit Schreibfedern aus Schilfrohr oder aus Bronze (calami). Der stumpf gewordene calamus wurde mit einem kleinen Messer namens scalprum angespitzt.
Ein Schreibetui verfügte über mehrere calami und ein Tintenfass (atramentarium).