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Fächer, Luft für die Oberschicht

Schwarzweiss Dienstleistungs GmbH
2017-06-02 01:53:00 / Kommentare 0
Fächer, Luft für die Oberschicht - Fächer, Luft für die Oberschicht | Der Römer Shop

Römische Fächer – Kühle Raffinesse der Antike entdecken

Schon im heißen mediterranen Klima der Antike wussten die Römer sich stilvoll Abkühlung zu verschaffen: Römische Fächer galten nicht nur als nützliche Alltagsgegenstände, sondern waren Ausdruck von Status, Ästhetik und Funktionalität zugleich. In diesem Artikel beleuchten wir die historischen Hintergründe, Einsatzbereiche und zeigen, wie römische Fächer kreativ im Unterricht oder Museum eingesetzt werden können.

Was ist ein römischer Fächer?

Römischer Fächer

Ein römischer Fächer – lateinisch flabellum – war ein einfaches bis kunstvoll gestaltetes Luftwedel-Instrument. Anders als moderne Faltfächer bestand er meist aus einem festen, breiten Palmblatt, Stoff oder Papyrus, das an einem Stab befestigt war.

Materialien und Ausführungen

  • Geflochtene Palmblätter oder Bast
  • Stoffbespannte Holzrahmen
  • Rekonstruktionen mit Papyrus, Leder oder Stoff

Geschichte und Einsatz in der Antike

Fächer wurden nicht nur zur Abkühlung genutzt. Sie dienten auch religiösen, zeremoniellen oder repräsentativen Zwecken, z. B. bei Kultprozessionen, in der Oberschicht oder in Heiligtümern.

"Die Luft wird dem Körper zugefächelt, nicht aus Eitelkeit, sondern um dem Schweiß zu trotzen, wie es sich für einen Bürger Roms geziemt." – unbekannter römischer Autor

Römische Fächer in der Darstellung

Auf Reliefs, Mosaiken und Grabinschriften lassen sich häufig Darstellungen von Dienern mit Fächern finden. Besonders in der kaiserlichen Umgebung waren Fächer Bestandteil höfischer Etikette.

Fächer als Statussymbol

Ein fein gearbeiteter Fächer konnte Reichtum und Geschmack zeigen. Edle Materialien wie Elfenbein, Goldblech oder mit Purpur gefärbte Stoffe kamen bei besonders wohlhabenden Römern zum Einsatz.

Frauen, Schönheit und Fächer

Frauen nutzten Fächer nicht nur zur Kühlung, sondern auch als modisches Accessoire. In Liebesdichtung und Darstellungen galten Fächer oft als Symbol der Weiblichkeit und kultivierten Lebensführung.

Didaktischer Wert im Unterricht

Römische Fächer eignen sich hervorragend für projektorientierten Unterricht. Sie verbinden handwerkliche Tätigkeiten mit historischen Lerninhalten. Schüler:innen erleben so antike Lebenswelt greifbar.

Verknüpfung mit Lehrplänen

Fach Lehrplanbezug
Geschichte Alltagskultur im Römischen Reich
Kunst Gestalten mit Naturmaterialien
Latein Vokabular, Kulturkunde

Projektidee: Römischen Fächer basteln

Für den Unterricht oder die Projektwoche bietet sich folgende Bastelanleitung an:

  • Material: Papyrus oder Karton, Holzstab, Naturfasern, Lederreste, Textilkleber
  • Schritte:
    1. Schablone für Fächerform anfertigen
    2. Fächerfläche gestalten (z. B. römische Muster malen)
    3. Stab montieren und alles fixieren
  • Tipp: Projekt mit einer Präsentation zum Thema "Körperpflege und Mode im Alten Rom" kombinieren

Lebendige Geschichte: Einsatz im Museum und Reenactment

Im Museumspädagogik-Bereich oder bei Living-History-Events sind Fächer nicht nur beliebte Requisiten – sie regen zum Gespräch an und veranschaulichen antiken Alltag authentisch.

Erfahrungen aus Workshops

Bei Museumstagen und Schulprojekten zeigte sich: Besonders jüngere Schüler:innen greifen den Fächerbau mit Freude auf. Mit historischen Quellen kombiniert, entsteht ein nachhaltiger Lerneffekt.

FAQ – Häufige Schülerfragen

Gab es in Rom wirklich schon Fächer?
Ja, allerdings keine Faltfächer wie heute, sondern feste Luftwedel aus Palmblättern oder Stoffen.
Wer durfte Fächer benutzen?
Vor allem wohlhabende Römerinnen und hohe Beamte nutzten sie. Auch Diener trugen Fächer, um ihre Herrschaft zu kühlen.
Welche Materialien wurden verwendet?
Häufig Naturmaterialien wie Palmblätter, Bast, Leinen, später auch Leder oder gefärbte Stoffe.
Kann man heute noch römische Fächer kaufen?
Ja – Zubehör wie Papyrus gibt es hier im Shop

Fazit: Luftiges Lernmaterial mit Geschichte

Römische Fächer sind mehr als nur ein Bastelprojekt. Sie verbinden Handwerk mit Geschichte und öffnen die Tür zu einer faszinierenden Alltagswelt der Antike. Ob im Unterricht, im Museum oder beim Reenactment – sie laden ein zur kreativen Auseinandersetzung mit dem Alten Rom.

Quellen & Literatur

  • Joachim Marquardt: "Römisches Privatleben", C.H. Beck Verlag
  • Plinius der Ältere, Naturalis Historia, Buch XIII

Stand: 30.04.2025 – regelmäßig aktualisiert

(von Wuselig (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons)

Andreas Hopson Autor - Experte für experimentelle Archäologie seit über 25 Jahren
Andreas Hopson - Der Römer Shop

Über den Autor: Andreas Hopson

Andreas Hopson forscht, rekonstruiert und vermittelt seit mehr als 25 Jahren römische Alltagsgegenstände und die Handwerkstechniken antiker Mosaizisten im Rahmen der experimentellen Archäologie. Seine Expertise stützt sich auf eine Kombination aus Quellenstudium, praktischer Umsetzung und aktiver Netzwerkarbeit in Fachverbänden.

  • Deutscher Archäologen-Verband (DArV)
  • West- und Süddeutscher Verband für Altertumsforschung e.V.
  • sowie Teil des Projekts Phoenix Pompeji, das eng mit der Soprintendenza Archäologica Neapel kooperiert.

Seine Publikationen, Workshops und Rekonstruktionen unterstützen Museen, Schulen und Forschungseinrichtungen dabei, antikes Handwerk lebendig und nachvollziehbar zu vermitteln.

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