War das tragen eines Bartes erlaubt ?
Römer unrasiert oder rasiert ?
Von einem Bart-Verbot kann gar nicht die Rede sein! Bis zum Ende des 4. Jhd. v. Chr. ließen sich die Männer ihr Haupthaar und ihren Bart meist struppig wachsen. Das 3. Jhd. v. Chr. wurde zum „Triumphzug des Rasiermessers“. Im Jahr 300 eröffnete der erste Barbier, tonsor, eine Stube in Rom. Danach setzte sich die regelmäßige Rasur beim Friseur durch; mit Hilfe des Rasiermessers – novacula – und Pinzette – volsella.
Nach Tradition fand die erste Rasur im Alter von 20 Jahren statt und der erste Bart wurde den Göttern geopfert. Das „Bartfest“ scheint in allen sozialen Schichten gefeiert worden zu sein. Rasieren geschah nicht regelmäßig. Manch einer ließ sich ein Bärtchen (barbula) stehen, das jedoch regelmäßig gepflegt wurde. Ein ungepflegter Bart zeugte von Armut oder Trauer, Bestürzung oder Unglück.
Viele Philosophen trugen struppige Bärte als Zeichen von Weisheit, Non-Konformität und als Ausdruck von Geringschätzung alles Materiellen.
Grundsätzlich war die Bart-Mode der Männer dem Trend unterlegen. So war Kaiser Hadrian (117 – 138) beispielsweise ein Vorreiter in Sachen Vollbart, den er jedoch nur trug, um seine Narben oder Muttermale zu überdecken. Im 1. Jhd. folgte eine Zeit der „bartlosen“ Mode.