Ein wahrhaft interessantes Thema der Antike! Eintauchen in die faszinierenden Geschichten von berühmten Gladiatoren – Männer aus Stahl und Eisen, wie sie lebten und in den blutigen Arenen des alten Roms ihr Leben ließen … unter anderen im berüchtigten Kolosseum.
Gladiatoren (vom lateinischen gladius, Kurzschwert) waren Berufskämpfer im antiken Rom, die in öffentlichen Schaustellungen gegeneinander kämpften. Der Kampf der Gladiatoren gegeneinander heißt Gladiatur. Gladiatoren-Kämpfe waren Bestandteil des römischen Lebens von 264 v. Chr. bis Anfang des 5. Jahrhunderts nach Chr.
Die ersten römischen Gladiatoren waren Sklaven und Kriegsgefangene. Sie erschienen im Kampf mit den Waffen und der Ausrüstung ihres Volkes. Im Laufe der Zeit wurden auch Strafgefangene dazu verurteilt, in der Arena zu sterben. Aber auch guter Lohn konnte in den römischen Arenen verdient werden.
Erfolgreiche Gladiatoren waren ähnlich verehrt wie die Pop-Idole von heute und einige Männer verschrieben sich auch freiwillig dieser Lebensart. Die berühmten Gladiatoren, die im Folgenden behandelt werden, waren eine Mischung aus verschiedensten Gladiatoren, die Gladiatoren-Kämpfe in der Arena kämpften. Der wohl berühmteste Gladiator römischer Zeit aber war Spartacus.
Spartacus
Spartacus, der von zirka 110 v. Chr. bis 71 v. Chr. Lebte, war römischer Sklave, möglicherweise ein Kriegsgefangener aus Thrakien, der eine Rebellion der Sklaven auslöste gegen die Macht der römischen Armee. Spartacus wurde als Sklave der lanista Lentulus Batiatus einer Gladiatorenschule (Ludus) in der Nähe von Capua verkauft. Spartacus wurde als Gladiator ausgebildet und nutzte seine Fähigkeiten, um gegen die Römer zu kämpfen. Seine Unterstützer waren zwei Gladiatoren aus Gallien, Crixus und Oenomaus.
Der römische Kaiser Commodus
Unglaublich aber wahr:
Einer der berühmtesten Gladiatoren war Kaiser Commodus (177 bis 192 n. Chr.). Berühmt wurde er als Sieger vieler Spiele. Commodus nahmen regelmäßig an den Spielen teil und ließ seine Kämpfe öffentlich aufzeichnen und in der städtischen Zeitung kund tun. Commodus kämpfte als Secutor.
Es gab auch noch weitere berühmte römische Kaiser-Gladiatoren: Auch die Kaiser Caligula, Titus, Hadrian, Cracalla, Geta und Didius Julianus erlangten Ruhm in der Arena.
Der berühmte Gladiator Flamma
Flamma war einer der berühmtesten Gladiatoren von Rom. Viermal sollte ihm der rudis gladiator (zur Erlangung der Freiheit) verliehen werden, doch er lehnte ab und zog es vor, Gladiator zu bleiben. Auf seinem Grabstein in Sizilien ist Folgendes zu lesen:
„Flamma, secutor, lebte 30 Jahre und kämpfte 34 Mal, 21 Mal gewann er, kämpfte neun Mal unentschieden und wurde vier Mal besiegt. Das zeigt, dass berühmte Gladiatoren auch begnadigt wurden, wenn sie nicht nur Siege errangen.
Unentschieden macht die Gladiatoren Priscus und Verus berühmt!
Die Gladiatoren Verus und Priscus
Die nächste Geschichte handelt von zwei legendären Gladiatoren: Priscus und Verus. Verus gegen Priscus war der Höhepunkt der Gladiatoren-Kämpfe am Eröffnungstag der Spiele, die von Kaiser Titus zur Eröffnung des Flavianischen Amphitheaters (später das Kolosseum) im Jahr 80 n. Chr. gestiftet wurden. Verus war ein Sklave, der als der bekannteste Gladiator während der Regierungszeit von Vespasian und Titus im späten 1. Jhd. in die Geschichte einging.
Sein Kampf gegen seinen Freund Priscus wurde von Martial in einem laudatio-ähnlichen Gedicht festgehalten – übrigens die einzig erhaltene detaillierte Beschreibung eines Gladiatorenkampfes!
Martial, Liber de Spectaculis, XXIX:
Cum traheret Priscus, traheret certamina Verus,
esset et aequalis Mars utriusque diu,
missio saepe uiris magno clamore petita est;
sed Caesar legi paruit ipse suae; —
lex erat, ad digitum posita concurrere parma: —
quod licuit, lances donaque saepe dedit.
Inuentus tamen est finis discriminis aequi:
pugnauere pares, subcubuere pares.
Misit utrique rudes et palmas Caesar utrique:
hoc pretium uirtus ingeniosa tulit.
Contigit hoc nullo nisi te sub principe, Caesar:
cum duo pugnarent, uictor uterque fuit.
Übersetzung:
Als Priscus genauso wie Verus immer noch weiter kämpfte
und lange Zeit der Ausgang für beide unentschieden war,
erbat man mit lautem Geschrei die Entlassung für die Männer.
Aber Caesar gehorchte seinem eigenen Gesetz:
Das Gesetz war, mit abgesetztem Schild zu kämpfen,
bis einer den Finger heben würde. Was ihm erlaubt war: er gab oft Schüsseln und Geschenke.
Dennoch ist ein Ende des gleichen Kampfes gefunden worden:
Sie kämpften gleich, sie gaben sich zugleich geschlagen.
Jedem schickte Caesar den Stab und jedem die Siegespalme:
Diesen Preis brachte die erfindungsreiche Tapferkeit ein.
Das konnte nur unter deiner Herrschaft geschehen, Caesar:
Obwohl zwei kämpften, waren beide Sieger.
Es ist überliefert, dass beide Männer am Ende mit bloßen Händen gegeneinander kämpften und der Kampf "dimidiam fere horam" (zirka eine halbe Stunde) dauerte - für einen Gladiatorenkampf ungeheuer lange. Als die Kräfte beider Männer schwanden, erklärten sie sich einvernehmlich für besiegt, wurden allerdings vom Kaiser beide zu Siegern des Kampfes erklärt und erhielten zur Belohnung vom Kaiser die Freiheit zugesprochen.
Dieses für die damalige Zeit sehr milde Urteil machte den bis dahin im Volk nicht sehr beliebten Titus populär. Es ist darüber hinaus der einzige bekannte Fall, in dem ein Gladiatorenkampf im Kolosseum vom Kaiser mit „unentschieden“ gewertet wurde.
Gladiatoren Idole
Berühmte Gladiatoren wurden von den Römern bewundert – ja sogar als „Sex-Symbole“ gesehen. Zahlreiche Graffiti wurden über ruhmreiche Gladiatoren über die Mauern von Rom und andere große Städte gekritzelt.
Der Siegreiche holte die Herzen aller Frauen etwa stand dort zu lesen. Auch die Mutter von Kaisers Commodus soll ein Auge auf den Gladiator Martianus geworfen haben!
Spartacus lebt bis heute fort …