Bronzeguss im Wachsausschmelzverfahren
Der Zauber des Feuergusses
Es gibt nichts Faszinierenderes, als alten Schmuck zu betrachten, der Jahrhunderte überdauert hat. Doch wie kann man antike Schätze wieder in ihrer ganzen Pracht enstehen lassen? Hier kommt das Wachsausschmelzverfahren ins Spiel - eine Technik, die es ermöglicht, verloren gegangene Schmuckstücke zu rekonstruieren und wiederherzustellen.
Modell aus Wachs
Der erste Schritt in diesem Verfahren ist die Erstellung eines Wachsmodells des gewünschten Schmuckstücks. Hierbei wird das Modell von Hand geformt und mit Werzeug bearbeitet. Als Vorlage wird gutes Bildmaterial und Zeichnungen genommen. Anschließend wird das Wachsmodell mit einem Anguß versehen und mit Einbettmasse in eine Form gegossen. Das Wachsmodell befindet sich nun vollstängig von der Einbettmasse umhüllt.
Ausschmelzen und Gießen
Im nächsten Schritt wird das Wachs durch Wärme im Ofen ausgeschmolzen und schafft somit einen Hohlraum in der ausgehärteten Einbettmasse.
Durch das Ausschmelzen des Wachses entsteht die sogenannte Negativform, die anschließend mit flüssigem Metall (z.B. Bronze oder Silber) ausgegossen wird.
Nachdem das Metall in der Gußform abgekühlt ist, wird diese Zerschlagen ( verlorene Form) und die Gußnähte grob entfernt. Das gegossene Stück wird jetzt aufwendig versäubert und anschließend die Oberfläche poliert. Schließlich entsteht das fertige Schmuckstück, das dem Original sehr nahekommt, da es in der gleichen Technik wie vor Jahrhunderten hergestellt wurde.
Das Wachsausschmelzverfahren ist eine sehr aufwendige Technik, die jedoch viele Vorteile bietet. In erster Linie ermöglicht sie die originalgetreue Reproduktion von antikem Schmuck und es wird viel handwerkliches Können nötig um alle Prozesse des Gußes zu beherschem.
Hier noch einmal eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
für das Wachsausschmelzverfahren zur Rekonstruktion antiker Schmuckstücke:
-
Erstellung des Wachsmodells: Das Wachsmodell des gewünschten Schmuckstücks wird von Hand und Werkzeug hergestellt.
-
Einbettung in ein Gußform: Das Wachsmodell wird in Form eingebettet, die aus einem speziellen Gips und organischem Material besteht.
-
Ausschmelzen des Wachses: Die Einbettmasse wird in einem Ofen erhitzt, um das Wachs auszuschmelzen. Die verbleibende Form wird als Negativform oder Grünform bezeichnet.
-
Ausgießen mit flüssigem Metall: Die Negativform wird mit flüssigem Metall (z.B. Bronze oder Silber) ausgegossen. Das Metall füllt den Hohlraum, der durch das Ausschmelzen des Wachses entstanden ist.
-
Entfernen der Gußnähte: Nachdem das Metall abgekühlt ist, werden die Gußnähte entfernt und das Schmuckstück geschliffen.
-
Rohguß polieren: Nun werden alle Details vorsichtig poliert und das Schmuckstück erhält seine letzten Überarbeitungen wie Ösen oder Fiebelnadeln.
-
Fertiges Schmuckstück: Das fertige Schmuckstück, das dem Original sehr nahekommt und gleichzeitig eine moderne Note besitzt, ist bereit zum Tragen.
Dieses Verfahren erfordert viel handwerkliches Geschick und kann aufgrund der vielen Schritte sehr zeitaufwändig sein. Es ist jedoch eine der besten Methoden zur Rekonstruktion von antiken Schmuckstücken und kann auch für moderne Schmuckdesigns verwendet werden.