Römische Gläser mit Facettenschliff
Traditionelle Glasherstellung in Rom
Der Hauptbestandteil des antiken römischen Glases ist Quarzsand. Das römische Soda-Glas wird aus einer Schmelzmasse aus Soda, Kalziumoxid, Pottasche, Magnesium und Aluminiumoxid hergestellt. Die typische blassblau-grüne Färbung römischer Glaskunst hat ihre Ursache in einer Verunreinigung des Sandes mit Eisenoxid.
Römische Gläser und Glaskunst haben eine glänzende, blanke Oberfläche im neuen Zustand. Eine irisierende und matte Oberfläche erhielt das römische Glas durch Verwitterungsprozesse zwischen Herstellung und Fund-Datum der antiken Glaskunst. Authentische Nachbildungen und Glasrepliken weisen daher eine feuerpolierte, glänzende, blanke Oberfläche identisch zum Zeitpunkt der Herstellung des originalen, römischen Glases auf.
- Höhe des Glases ca. 19cm
- Durchmesser oben ca. 10cm
- fester Standring
- Volumen: ca. 500ml
- Fundort: Köln
- Datierung: 1.-2. Jhr.n.Chr.
Farbiges Glas und farbloses Glas
Ausgesuchte Metalloxide wurden der Glas-Rohmasse beigefügt. Das römische Soda-Glas erhielt die vielfältigsten Farben. Die Experimentierfreude der damaligen Glaskünstler war erwacht und trieb die römische Glaskunst zur vollen Blüte.
- Opakweiß durch Antimon
- Opakgelb durch Antimon und Blei
- Dunkelblau durch Kobalt
- Grünblau und Opakrot durch Kupfer und Hämatin
- Rosa und Violett durch Mangan
- Gelb und Braun durch Mangan mit Eisenoxid (im verunreinigten Sand enthalten)
Die frühe römische Glaskunst war durch kräftige Farben im hergestellten Glas gekennzeichnet. Zum Ende des ersten Jahrhunderts nach Christus veränderte sich der Geschmack des römischen Kunden. Nun dominierte das farblose, römische Glas in der Herstellung. Das blaugrüne Glas ist weiterhin für alltägliche Glasgegenstände verwendet worden. Farbloses Glas war für besondere Anlässe hergestellt und dekoriert.
Die Glaskünstler fanden durch Experimentieren heraus, dass Mangan in kleinsten Mengen das Blaugrün der Verunreinigungen durch Eisenoxid entfärbt. Die höchste Kunst der Glasherstellung war geboren, das farblose Glas.
Graviertes und geschliffenes Glas im Römischen Reich
Gravuren und Schliff-Verzierungen waren vorzugsweise dem farblosen, edlen Glas vorbehalten. Die römischen Glasbläser und Glasmacher haben alle heute noch bekannten wichtigen Dekorationstechniken des Glases erfunden.
Die römischen Glasmacher haben Ihre Rohlinge an Glasschleifer zur Bearbeitung weiter gegeben. Es wird zwischen frei- und formgeblasener römischer Glaskunst unterschieden. Zierelemente im Glas durch Schneid- und Schleifkunst erhöhten den Wert des farblosen Glases erheblich. Personalisierte Inschriften und Auftrags-Zierschliffe in Glasgegenständen ließen das farblose, römische Glas zu prunkvollen, individuellen Einzelstücken werden.
Die drei wichtigsten Zier- und Schliff-Techniken
Eingeschnittene oder abgeriebene Bandverzierung:
Mehrere parallele, extrem feine Linien auf dem Glas. Das Glas rotiert auf einer Drehbank. Scharfe Kanten unterschiedlicher Materialien erzeugen dünne oberflächliche, teilweise graue oder auch tiefere Linien im Glas. Schneidmaterialien sind Feuerstein, Obsidian oder ebenfalls Glas.
Intaglio-Schnitt:
Ein rotierendes Steinrad schleift Facetten und Linien in die Oberfläche des Gefäßes. Das Gefäß wird gegen das schnell bewegende Steinrad gedrückt. So erzielte umlaufende Linien und Facetten erschufen einzigartige, geometrische Verzierungen, Muster und geometrische Figuren.
Gravur mittels eingefassten Diamanten oder harten Stein:
Die Oberflächen des römischen Glases sind mit Szenen des römischen Staatskultes oder mit Inschriften dekoriert. Diese Technik erfordert eine präzise Arbeit in allen Phasen. Die individuelle Gravur ist in das Glas eingekratzt.
Römischer Glasbecher mit Facettenschliff
Eine bedeutende Manufaktur römischer Glasherstellung befand sich in Köln und im Kölner Raum. Der originale, antike Glasbecher mit Facettenschliff ist in Köln aufgefunden worden. Dieses naturgetreue Replikat eines Prunk-Facettenschliff-Glasbechers ist eine Zierde für jede römische Taverne. Auf jedem festlich geschmückten Tisch, zu jedem antik-römisch gestalteten Buffet ist dieses authentische Replikat eines prachtvollen, geschliffenen Glasbechers ein Highlight.
Sowohl die edelsten Weine als auch das erlesenste, geschmackvollste, natürliche Wasser lassen sich in diesem seltenen römischen Glas kredenzen. Genießen Sie allein oder zu zweit den Hauch der antiken, römischen Welt bei einem Candle Light Dinner.
Ein ästhetisches Prachtstück römischer Glaskunst. Mit einem herrlichen Dekor aus rautenförmigem Facettenschliff, den willkürlichen, feinen Bläschen und den leichten Schlieren im Glas. Mit einer Füllmenge von etwa 0,3 Litern ist dieses römische Glas universell einsetzbar für außergewöhnliche und auch alltägliche Getränke.
Literaturhinweis: Römische Glaskunst und Wandmalerei, Phillip von Zabern, Seite 12
Vergleichbare Becher: Rottweil: Glasbecher mit geschliffenen Facettendekor.
Kleine Varianzen in Form und Farbe zweier formgleicher Gläser sind kein Qualitätsmangel. Wenige, unterschiedliche Luftbläschen sind willkürlich im Glas verteilt. Diese Individualität kennzeichnet eine traditionelle, authentische Anfertigung guter Replikate des römischen Glases.
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