Rhyton Trinkhorn in Phallus Form
Dieses irdene Rhyton ist ein römisches Kultgefäß zum Ausgießen und Trinken von Wein. Die Öffnung an der vorderen Seite dient zum Trinken des Weins. Dieses sehr seltene Rhyton in Form eines Phallus stammt im Original aus Spanien und wurde in einem Tempelbereich gefunden.
Als Trinkhorn bezeichnet man ein schon im Altertum gebräuchliches Trinkgefäß, das ursprünglich aus Tierhörnern (von Auerochsen zum Beispiel) angefertigt, schon von den Griechen aber zur Zeit verfeinerter Kultur in Ton und Metall nachgebildet wurde. In manchen Kulturen wurde gleichzeitig ein so genanntes Rhyton, wie dieses Exemplar auf den Seiten des Römershops unter der Kategorie Tonwaren und Keramik genutzt. Im Unterschied zum normalen Trinkhorn, trank man beim Rhyton aus der offenen Spitze und nicht aus der großen Mündungsöffnung.
Das Rhyton ist eine besondere Form des antiken Trinkgefäßes: ein gewöhnlich einhenkeliges Gefäß zum Ausgießen von Trankopfern durch eine Öffnung im unteren Bereich. Einige Rhyta, die aus der kretominoischen Kultur stammen, sind körperlich oder auch tierförmig gestaltet. Oft kommen Stier- oder Widderkopf vor. Diese gibt es in der antiken Keramik auch bemalt. Vegetabilische Formen finden sich als Verzierung, jedoch niemals als Grundform eines Rhytons. Insbesondere im Viktorianischen Zeitalter im Vereinigten Königreich und im zweiten Kaiserreich Napoléons III in Frankreich fanden Trinkhörner als schmückender Zierrat der Salons eine Renaissance!
- Länge: 25-28 cm
- kleine Öffnung für den Ausguss vorne
- reliefartig verziert
Cäsars Trinkhorn
Einen literarischen Beleg für die Verwendung von Trinkhörnern (cornu urii) im antiken Rom gibt Julius Caesar interessanter Weise in seinem Werk „De bello gallico“ (Buch 6, Kap. 28):
„Hoc se labore durant adulescentes atque hoc genere venationis exercent, et qui plurimos ex his interfecerunt, relatis in publicum cornibus, quae sint testimonio, magnam ferunt laudem. Sed adsuescere ad homines et mansuefieri ne parvuli quidem excepti possunt. Amplitudo cornuum et figura et species multum a nostrorum boum cornibus differt. Haec studiose conquisita ab labris argento circumcludunt atque in amplissimis epulis pro poculis utuntur.“
Übersetzung: „Man gibt sich deshalb viel Mühe, sie in Gruben zu fangen und zu töten: ein mühevolles Jagdgeschäft, in dem sich die jungen Leute üben und abhärten; großes Lob erhält deshalb, wer die meisten erlegt hat und zum Beweis der Tat die Hörner der Tiere dem Volk aufweist. Der Auerochse wird übrigens nie zahm und gewöhnt sich nicht an die Menschen, auch wenn man ihn ganz jung einfängt; seine Hörner sind an Weite, Gestalt und Aussehen von den Hörnern unsere Ochsen sehr verschieden; man sucht sie eifrig, fasst den Rand mit Silber ein und verwendet sie bei glänzenden Festmählern als Becher.“
Also, nur zu! Dieses außergewöhnliche Trinkgefäß für Wein ist auf jeden Fall ein echter Hingucker und der Phallus galt in der Antike natürlich als Zeichen der Fruchtbarkeit und der Kraft! Auf einen kräftigen Schluck!
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