Gummi arabicum - Bindemittel für Tinten
Kurzdefinition Gummi arabicum
Gummi arabicum (Synonym: Gummiarabicum) ist ein Harz, das aus den Stämmen und Ästen verschiedener Akazienarten durch Anzapfen gewonnen wird. Bei den in Frage kommenden Bäumen handelt es sich um die in Afrika, vornehmlich im Sahelgürtel, beheimateten sog. Seyal- und Verek-Akazien (Acacia arabica, Acacia senegal u.a.).
Gummi arabicum war schon im Altertum bekannt und fand zum Beispiel im alten Ägypten zur Mumifizierung Verwendung.
- 20g helles zerriebenes weißes Pulver
- pflanzlich aus dem Harz von Sträuchern
- ohne Dekoschale
- die Knollen zeigen den Rohzustand
Herstellung von Gummi arabicum
Das Anzapfen der mindestens zehn Jahre alten Bäume geschieht in ähnlicher Weise, wie man es von der Kautschukgewinnung her kennt. Man ritzt die Rinde des Baumes in einem nach unten weisenden V-förmigen Winkel ein. Die austretenden Tropfen werden aufgefangen. Sie haben einen Durchmesser von zwei bis sieben Zentimetern, also in etwa Walnußgröße. An der Luft bilden sich aus ihnen nach drei bis acht Wochen oberflächlich harte Blasen von transparenter, leicht bräunlicher Farbe, die nach dem Absammeln getrocknet und weiter verarbeitet werden. Üblicherweise setzt man alle zwei Tage einen weiteren Schnitt unterhalb des vorherigen. Der Baum benötigt bis zu vier Jahre, um sich von diesem Eingriff zu erholen und bis er erneut angezapft werden kann.
Top Qualität in Pulver Form
Herkunftsländer:
Der Löwenanteil des international erzeugten und gehandelten Gummi arabicum stammt aus Zentralafrika. Hier erstreckt sich südlich der Sahara ein vom Norden Westafrikas nach Osten bis in den Sudan und nach Äthiopien reichender Gürtel, der als „gum belt“ (zu Deutsch: Gummigürtel) bezeichnet wird. Unter den afrikanischen Ländern fungiert der Sudan als Hauptexporteur. Ein geringerer Teil des weltweit gehandelten Gummi arabicum kommt auch aus Indien und weiteren Ländern.
Eigenschaften und Verwendung
Gummi arabicum ist, im Gegensatz zu anderen Gummiarten, leicht wasserlöslich – und dies bei gleichzeitig niedriger Viskosität. Diese Eigenschaft macht es zum natürlichen Allroundtalent. Zudem ist es nicht toxisch, geruchs- und geschmacksneutral, wodurch sich vielfältige Einsatzmöglichkeiten in der Lebensmittelindustrie ergeben. Gummi arabicum wird als Lebensmittelzusatzstoff unter der europäischen Zulassungsnummer E 414 gehandelt. Man findet es z.B. in Geleezucker, Gummibonbons, Tortengüssen und Speiseeis sowie in Glasuren von Konditorei-Erzeugnissen. Seine adhäsive Wirkung nutzt man bei der Snackherstellung, um Gewürze, Kräuter usw. auf der Oberfläche zu fixieren. Noch wichtiger ist seine Verwendung als Stabilisator, z.B. für Getränke oder Getränkepulver, Sahnesteif und Tortenguss. In der Pharmaindustrie wird es vornehmlich zur Dragee-Glasur eingesetzt, aber auch als Bindemittel oder als Emulgator. In der Industrie fungiert es als Bindemittel für Farbpigmente bei der Herstellung von Lacken, Farben und Tinten. In der Druckindustrie dient es als Antioxidationsmittel im Offsetdruck. Mit diesen Angaben sind die Einsatzbereiche dieses Allroundtalents aber bei weitem noch nicht erschöpft, sondern eher nur angedeutet.
Verwenden Sie Gummi arabicum doch einmal als Trägersubstanz für ätherische Öle oder Räuchermischungen und lassen Sie sich überraschen!
Tintenherstellung
1. Die Galläpfel (50g) werden in 500ml Wasser ausgekocht.
2. Eisensulfat II (Kann in der Apotheke als Pulver gekauft werden und nur unter Schutzmaßnahmen verwenden) zuführen.
3. Als Bindemittel wird das Gummi arabicum (20g) untergemischt. FERTIG !
Diese Tinte ist anfangs nur schwach gefärbt, aber durch Oxydation mit dem Luftsauerstoff bildet sich die sehr haltbare, lackartige Tintenfarbe, welche sichtbar nachdunkelt, bis sie fast schwarz ist. Bitte nicht in Füller ziehen, sondern NUR mit Schreibfedern (Gänsefedern) oder Schilfrohr (calamus) schreiben.
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