Bastelvorlage ländliches Dorf
Möchtest du mich auf einem Gang durch unser Kloster begleiten? Es wird allerlei zu sehen geben. Jetzt stehen wir vor der mächtigen Hauptfront (Fassade) der Klosterkirche. Ihr vorgelagert ist eine breite Steintreppe, eine Freitreppe. Diese soll uns gleichsam aus dem Alltag hinausheben. Wie kunstvoll doch die Bauleute den Kircheneingang gestaltet haben! Das Hauptportal tritt etwas vor und ist mit Steinfiguren (Statuen) geziert. Es wird aber nur an kirchlichen Feiertagen und Festen geöffnet; uns dienen heute die beiden kleinen Nebenpforten. Durch sie gelangen wir in den grossen Kirchenraum (Langhaus oder Hauptschiff). Links und rechts begleiten diese Halle zwei niedrigere, schmalere Seitenschiffe, die gegen den Hauptraum hin offen sind. Weiter vorn erweitert sich der Kirchenraum nach rechts in ein Querschiff, das fast so hoch ist wie das Hauptschiff selber. Den Abschluss der Kirche endlich bildet ein dreiwandiges Chor, das mit mächtigen hohen Fenstern geschmückt ist. Alle diese Räume dienen dem Gottesdienst. Vielfach erhebt sich die Kirche eines Klosters über dem Grabe oder über der Zelle eines frommen Einsiedlers, der so als Klostergründer oder als Schutzpatron geehrt wurde. Steht nicht das Kloster Einsiedeln dort, wo einst der Waldbruder Meinrad gelebt hat? Wurde nicht das Kloster St. Gallen über dem Grabe des Glaubensboten Gallus errichtet?
An unserer Klosterkirche schliesst sich rechts vorn, in einer Ecke zwischen Chor und Querschiff, die Sakristei an. In diesem kleinen Gebäude liegen die Klosterschätze. Sorgfältig werden da Kelche, Reliquien, gestickte Kirchengewänder und Kirchenfahnen verwahrt. - Hast du beachtet, dass sich draussen, rechts neben der Kirche, ein hoher Glockenturm erhebt? Er besitzt übrigens noch einen kleineren Bruder, den zierlichen Dachreiter, der keck auf dem First des Langhauses sitzt.
Treten wir nun aus der Kirche hinüber in den Kreuzgang! Dieser, eine gedeckte Wandelhalle, umschliesst einen offenen, quadratischen Hof. Im Kreuzgang pflegen sich die Klosterbrüder in ihrer Freizeit spazierend zu erholen. Freilich werden sie dabei selten auf frohe Gedanken kommen. Dient doch dieser Kreuzgang ausserdem als Begräbnisstätte für verstorbene Mönche. Fast jede Steinplatte des Gangbodens trägt Namen und Jahreszahlen, um an jene zu erinnern, die darunter liegen.
Das grösste Gebäude, das sich ausser der Kirche an den Kreuzgang anschliesst, enthält die Wohnräume für die Klosterinsassen, die Mönche (Klosterbrüder) und ihren Vorsteher, den Abt. Während man diesem manchmal beinahe fürstlich ausgestattete Räume hergerichtet hat, müssen sich die Mönche mit kleinen schlichten Zellen begnügen. Eine solche ist vielfach ihr Schlaf- und zugleich Arbeitsgemach. Die Möblierung dieser Zellen ist ausserordentlich schlicht gehalten. Nichts soll den Gottesdiener von seiner vornehmsten Pflicht ablenken.
An eine andere Ecke des Kreuzganges angelehnt ist die Herberge. Auch sie ist, wie das Haus der Klosterinsassen, mit einemTreppengiebel geschmückt. Diese Herberge ist ein Rasthaus für Pilger. Gottesfürchtige Leute pflegen von weither zu kommen, um in der Klosterkirche zu beten. In der Herberge finden sie jederzeit Verpflegung und Unterkunft. Dabei betreten sie keineswegs den innern Klosterbezirk; die Herberge ist nämlich von aussen her zugänglich.
Wenn wir die ganze Klosteranlage einmal umschreiten würden, fiele uns überhaupt auf, dass sich das Kloster deutlich von der Umwelt abgeschlossen hat. Ein Mauergürtel, in dem nur schmale Fensterschlitze ausgespart worden sind, umschliesst jenen Klosterteil, in dem die Mönche leben. Ein einziger grosser Zugang zum Klosterhof, die Klosterpforte, ist durch einen Torturm gesichert. Dieser enthält übrigens ein besonderes Wächterstübchen. Nur ein kleiner Schuppen und eine niedere Werkstatt eines Dienstmannes liegen ausserhalb des Klostergevierts und würden in schlimmen Zeiten wohl abgetragen oder aufgegeben. Früher ist es tatsächlich wiederholt vorgekommen, dass die frommen Brüder zum Schutze ihres Klosters antreten mussten. Leider vermochten sie nicht jedesmal dem Anstürmen der Belagerer zu trotzen. Dann fiel das Kloster der gänzlichen oder mindestens teilweisen Vernichtung anheim. In den nachfolgenden Jahren des Friedens wurden dann die Spuren des Krieges in mühevoller Aufbauarbeit wieder getilgt.
Mitunter hatte sich aber die Bauart landauf und -ab geändert. Darum kann man heute an Klosterbauten vielfach mehrere Bauzeiten deutlich wahrnehmen. Bei unserem Kloster stammen das Querschiff, die Sakristei, der Turm und der Kreuzgang aus einer älteren Bauzeit, sie sind in romanischem Stil aufgeführt (alle Fenster mit Rundbogen, Reihen von Rundbogen als Verzierungen auf den Mauern). Die übrigen Klosterteile dagegen, darunter das Hauptschiff mit den Seitenschiffen und dem Chor, stammen offenbar aus einer späteren Zeit (Epoche) und sind gotisch gebaut (spitze Kirchenfenster und Türen, steilere Giebel, Treppengiebel).
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