DENAR ODER AUREUS MARCUS JUNIUS BRUTUS
43 - 42 v. Chr.
Vorderseite: Kopf des Brutus mit Bart nach rechts blickend , BRVT IMP L-PLAET-CEST.
Rückseite:eine Filzkappe (Pileus) zwischen zwei Dolchen, darunter Inschrift EID-MAR
- Hand geprägt
- Silberfarben
- Durchmesser 1,8cm
- Datierung ca. 43-42 v.Chr.
- Material Zinn
Die Münzen mit der Prägung EID MAR wurden im Auftrag des Marcus Junius Brutus geprägt und ausgegeben. Dieser ist, wie jedem bekannt, als Caesar-Mörder in die Geschichte eingegangen. Die EID-MAR Münze gab es in Form des Aurei oder auch als Denar. Beide Münzen sind äußerst selten , wobei der Aureus nur einige wenige Fundstücke aufweist. Diese spezielle Münze zeigt auf der Vorderseite das Porträt des römischen Politikers Brutus und auf der Rückseite zu der Inschrift EID-MAR , was für EIDIBUS MARTIIS ( an den Iden des März ) steht, auch die unmissverständlichen Symbole der Freiheit ( Pileus ) und des Mordes an Caesar (zwei Pugiones ). Diese beiden römischen Dolche stehen stellvertretend für die Caesarmörder Brutus und Gaius Cassius Longinus. Der Sinn dieser Münze war die Selbstdarstellung des Brutus , als Retter der Freiheit und der Republik.
Nach Hans-Joachim Gehrke „Römische Münzen“, Frankfurt/Main 1990, Begleitheft, S. 13
„Es handelt sich um eine Münze des Caesarmörders M. Iunius Brutus; sein Münzmeister ist L. Plaetorius Cestianus. Der Bart (auf dieser Münze nur schwer zu erkennen) ist Zeichen der Trauer um die Republik (Brutus hat sich deswegen einen Bart stehen lassen), schon dadurch verrät sich die Münze als anticaesarisch-republikanisch. Noch mehr gilt das für die Rückseite: Die Dolche weisen, gemeinsam mit der Legende ,Eidibus = Idibus Martiis‘, auf die Ermordung Caesars. Wie die Mörder diese Tat darstellten – und auf welcher Grundlage sie sich ihrer rühmten –, zeigt der pileus in der Mitte. Es ist die Filzkappe, die ein Sklave als Zeichen seiner Freilassung erhielt. Die Caesarmörder haben Rom also von einer sklavereiähnlichen Unterdrückung befreit (der lateinische Terminus dafür ist dominatio), und eine solche ist – nach griechisch-römischer Vorstellung – die Unterdrückung durch einen Tyrannen, das Musterexemplar eines illegitimen Herrschers. Caesar als Tyrann, seine Mörder als Tyrannenmörder – genau dies war die Ideologie der Verschwörer, die ihre Tat damit vor der Öffentlichkeit in einem besonders hellen Lichte strahlen lassen wollten.“