Nilpferd mit Papyrusmuster
Handgefertigte verkleinerte Replik. Die alten Ägypter hatten eine doppelte Beziehung zu Nilpferden. Obwohl die Tiere mit positiven Eigenschaften ausgestattet waren, wurden sie auch als gefährlich gefürchtet. Flusspferde sind in der Tat unberechenbare und mächtige Tiere, die - wenn sie sich bedroht fühlen - extrem aggressiv werden.
Ein Flusspferd kann einen Menschen über eine kurze Distanz überholen. Alte Ägypter wurden von Flusspferden angegriffen, aber Beweise dafür, dass auch Menschen überlebt haben, finden sich in einem altägyptischen Medizinrezept für Wunden, die durch die Bisse eines Flusspferdes verursacht wurden. Hippopotami sind Pflanzenfresser und grasen in der Regel nachts, wenn sie mit ihrem enormen Appetit das Feld eines Bauern dezimieren können. Das war schon im alten Ägypten ein Thema; eine Inschrift auf einem Papyrus bezieht sich auf eine so verheerende Ernte: "Der Wurm nahm die Hälfte und das Nilpferd aß den Rest."
Leider heute in Ägypten ausgestorben, litt die Flusspferdpopulation bereits in der Antike stark, da die menschliche Expansion ihren Lebensraum einschränkte und sie zu jagen begann. Ein Rückgang ihrer Zahl setzte sich in der Geschichte fort, bis Anfang des 19. Jahrhunderts in Ägypten die letzten wilden Flusspferde beobachtet wurden.
Aber auch die alten Ägypter erkannten Flusspferde als positive Lebewesen. Flusspferde lebten im Nil, der Quelle des Lebens, und so wurden auch sie mit dem Leben in Verbindung gebracht. Sie tauchen oft mehrere Minuten lang in Wasser ein, um zu atmen, dann sinken sie wieder; dieses Verhalten des Verschwindens und Wiederauftauchens war mit Regeneration und Wiedergeburt verbunden. Manchmal ist nur der Rücken eines Flusspferdes sichtbar, das an ein von Wasser umgebenes Land erinnert, ein Bild, das die Ägypter mit dem urzeitlichen Hügel und dem Beginn der Schöpfung verbunden haben könnten. In einem ägyptischen Schöpfungsmythos gibt es das urzeitliche Wasser, aus dem der urzeitliche Hügel hervorgeht und auf dem die Sonne zum ersten Mal aufgeht.
- Fundort: Meir Grab des Senbi, Ägypten
- ca. 1900 v.Chr.
- Original in Metropolitan Museum New York, USA
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