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Fromme Römer

Schwarzweiss Dienstleistungs GmbH
2017-06-02 00:27:00 / Kommentare 0

Römischer Glauben

Die Römer glaubten sehr fromm an das Lenken der Geschicke des Einzelnen und des Staates durch die Götter. Die Menschen mussten auf das Verlangen der Götter achten und darauf eingehen. Religio nannten die Römer dieses Verhältnis zu ihren Göttern. Die Forderungen der Götter gegenüber den Menschen stellten sich in ihren Zeichen (prodigii) dar. Zeichen zeigten die Götter durch die Natur und im Leben der Menschen. Störungen im Verhältnis zu den Göttern konnten nur durch Opfer und Sühne wieder hergestellt werden. Wenn die Römer die Zeichen der Götter beachteten und ihnen Opfer und Feste darboten, erwarteten sie jedoch auch nach dem Prinzip des Gebens und Nehmens, dass die Götter ihnen wohl gesonnen waren, ihr Heim und ihre Familie beschützten, den Reichtum verhalfen zu mehren und den römischen Heeren Siege zu bescheren.

Römischer Götterhimmel

Römische Gottheiten

Der römische Götterhimmel bestand aus zwölf alten Gottheiten, den dii indigetes, und den zwölf neuen Gottheiten (dii consentes). Die ältesten Gottheiten der Römer waren die Numen, die nicht in Form von personifizierten Göttern, sondern als Kräfte über Geburt und Tod, das Geschick der Hauses, der Felder, der Herden und der Menschen entschieden. Der Götterhimmel der Griechen wurde von den Latinern übernommen und personifizierte die Gottheiten der römischen Götterwelt. Die älteste Gottheit war der Gott des Hauses und des Feldes, der doppelköpfige Ianus. Er wurde zu Beginn jedes Gebets angerufen. Der erste Monat des Jahres, Ianuarius, ist nach ihm benannt und auf den ersten römischen Münzen war sein Abbild. Auch Saturn ist einer der ältesten römischen Götter. Er soll vom Götterhimmel vertrieben worden sein und nach Italien gekommen. Schon im 5. Jhd. v. Chr. hatte Saturn als römischer Gott der Saat und der Erde einen Altar am Kapitol. Die Saturnalien, am 17. Dezember, das Fest zu Ehren des römischen Gottes Saturn, sind ein Freudenfest mit kleinen gegenseitigen Geschenken, an dem der alten Zeiten gedacht wird, die den Menschen als das „goldene Zeitalter“ (aurea aetas) erschienen.

Zu Ehren der römischen Götter

Wo später der Circus Maximus erbaut wurde, stand einst ein Altar für den Gott der Ernte, Consus. Mit einem Pferderennen am 21. August, consualia, feierten die Römer ihren Ernte-Gott. Zu den alten Gottheiten der Römer zählen ferner Flora, die Gottheit der Blüten und Blumen, Pomona, die Göttin des Obstes, Faunus, der die Berge unter sich hat und Silvanus, der für die Wälder zuständig ist. Die Herden und Weiden beschützte Pales. Ihr zu Ehren mussten die Menschen über ein Strohfeuer am 21. April springen, um gutes Gedeihen der Herden zu sichern. Liber war der Gott des Weinbaus. An seinem Ehrentag erhielten römische Jünglinge die Toga zur Aufnahme ins Erwachsenendasein als Männer. Der persönliche Schutzgeist der Menschen war Genius. Die Grenzen beschützte Terminus.

Die neuen Gottheiten der Römer

Die dii consentis, die zwölf neuen Gottheiten der Römer, kamen von den Griechen, respektive den Etruskern, in die römische Götterwelt. Mit der Zeit überlagerten sie einige der alten Gottheiten und sind den griechischen gleich gesetzt. Iupiter steht an der Spitze der Götter. In seinem Tempel am Kapitol wurde er als Optimus Maximus verehrt, der verschiedene Formen annehmen konnte. Er lenkte die Beschlüsse der Gemeinde und zeigte mal sein Wohlgefallen oder durch Blitz und Donner auch sein Missfallen. Als sakralen Mittelpunkt der Latiner hatte er am 956 Meter hohen Monte Cavo im Albanergebirge ein Heiligtum. Als Iupiter Latiaris einte er die Stämme der Latiner. Ihm zur Seite steht Iuno, als Inbegriff des Weiblichen. Sie ist Gebieterin über die Sphäre der Frauen. Als Iuno pronuba schützt sie die Heiligkeit der Ehe, als Iuno lucina ist sie die Göttin der Geburt. Den Monat Juni weihten die Römer der Göttin und ihre Tiere waren Gans und Pfau. Als Iuno regina wurde sie mit Iupiter am Kapitol von den Römern verehrt. Dort hatte sie auch einen eigenen Tempel als Mahnerin – Iuno monetas. Göttin der Künste, der Kunstfertigkeit und der Wissenschaft ist Minerva. Von Lehrern, Künstlern und Handwerkern wurde sie mit einem römischen Fest vom 19. Bis 23. März, dem Quinquatrus, gefeiert und verehrt.