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Römisches Essen / Milch Käse

Schwarzweiss Dienstleistungs GmbH
2017-06-02 08:59:00 / Kommentare 0

Römisches Essen | Milch-Käse-Ei

Trinken Römer Milch?

Wenn Römer von Milch sprachen, meinten sie in der Regel Schafmilch oder Ziegenmilch. Schafmilch war dabei die beliebtere. Und in den nördlichen Provinzen gab es viermal mehr Schafhaltung gegenüber der Haltung von Ziegen – schon der Wolle wegen. Daneben verwendeten die Römer auch Stuten- und Eselsmilch. Kuhmilch war in der Antike ein Randprodukt. Denn Rinder galten bei den Römern zuerst als Arbeitstiere, dann waren sie Fleischlieferant und erst in letzter Instanz auch Milchproduzenten. Kuhmilch wurde von den Römern nur verwandt, wenn keine andere Milch zur Verfügung stand. Zudem war in der Antike die Milchleistung der Kühe sehr viel geringer, da sie ja Arbeitstiere waren und außerdem wurden bevorzugt Ochsen gehalten. Milch galt gar bei den Römern den Barbaren zugeschrieben und sie sahen im Genuss von Wasser und Wein kulturellen Fortschritt. Milch wurde von den Römern also im Nahrungsmittelgenuss äußerst selten pur getrunken, eher verwendete man sie in der römischen Küche als Zutat für das Kochen und Backen.

Milch als Kosmetik

Milch als Kosmetik kannte die Antike allerdings. Kleopatra war schließlich dafür bekannt, täglich in Eselsmilch zu baden um ihre Haut geschmeidig zu halten. Durch ihre Bedeutung beim Nachwuchs, selbstverständlich tranken auch Säuglinge bei den Römern Milch, kam Milch manches Mal bei Kulthandlungen zum Einsatz, wie etwa bei dem des Iuppiter Latiaris. Milch war hier Erstlings-, Trank- und Reinigungsspende am Altar. Der Wein verdrängte aber auch hier schließlich die Milch.

Römischer Käse

Da Milch ohne Kühlmöglichkeit rasch verdirbt, wurde fast die gesamte Produktion in caseus (Käse) verarbeitet, der bei den Römern Topfen, also Quark, war, aus dem zudem oxygala (Sauermilch/Gewürztopfen) hergestellt wurde. Molke verwerteten die Römer übrigens als Tiernahrung. Da jedoch auch Topfen nicht lange hält, blieb nur die Herstellung von Hartkäse, haltbar gemachter Milch. Hartkäse wurde durch die so genannte Süßmilchverkäsung gewonnen. Der frischen Milch wurde coagulum (Lab aus dem Magen von jungen Schafen und Ziegen) beigegeben; auch Feigensaft ging. Schließlich wurde der Käse getrocknet. Später hieß Käse bei den Römern auch formaticum, weil er durch formae (Pressform/Lagerform) gepresst oder gelagert wurde. Daraus entstand etwa das französische Wort frommage für Käse. Durch Variation bei der Herstellung entstanden viele verschiedene Sorten hervor. Man hüllte den Käse etwa in Kräuter und andere Würzpflanzen ein oder räucherte ihn.

Römisches Käse- oder Butterbrot?

Käse aßen die Römer nicht nur zu Brot oder Speck. Die frühe römische Küche verwendete ihn als Zutat im Rezept und sogar beim Brotbacken spielte Käse eine Rolle. In der Kaiserzeit galt Käse als eine Zutat der einfachen Küche. Die sich damals entwickelnde „haute cuisine“ schenkte dem Käse keine Beachtung. Da Butter aus Kuhmilch gewonnen wurde, hatte auch sie bei den Römern kein hohes Ansehen. Eher wurde sie in medizinischen Sphären eingesetzt bei der Behandlung von Schwellungen. Für die Mittelmeervölker waren Bier und Butter kultische Einheit der Barbaren. Als besondere „Buttergegenden“ galten Thrakien, Skythien, Gallien, Lusitanien sowie Äthiopien und Teile Arabiens und Indiens. Die Römer dachten, dass dort die Butter nur ein Ersatz für Olivenöl war.

Vom Ei zum Apfel …

Eier-Römisches-Essen

Eier spielten in der römischen Küche eine bedeutende Rolle. Das ovum, Ei, war in der Regel bei den Römern ein Hühnerei und schon die Römer aßen diese, aber auch Enten- und Gänseeier. Kulinarische Leckerbissen waren auch damals schon Wachteleier oder Pfaueneier. Sogar Straußeneier waren den Römern bekannt, waren aber in der römischen Küche Luxusgüter. Hühnereier aßen die Römer als ova elixa (weiches), ova duro (hartgekocht), ova frixa (Spiegelei) und ova sfongia (Omelett). Zudem dienten die Eier auch als Zutat und Zierde vieler Speisen und beim Backen. Gab es bei der cena (Abendhauptmahlzeit) mehrere Gänge, war der Auftakt eine Speise mit Eiern. Daraus entwickelte sich das Sprichwort: ab ovo usque ad malum – vom Ei zum Apfel (hat die Bedeutung: von A bis Z).

Keine Eier für Soldaten

Dass die römischen Truppen selten Eier aßen, hat sicherlich mit der Zerbrechlichkeit der Eier etwas zu tun. Aber auch bei fester Stationierung der Truppen gab es keine eigene Versorgung mit Eiern. Sicherlich spielte auch die relativ geringe Haltbarkeit roher Eier eine Rolle. Die Soldaten haben sich jedoch sicherlich in den canabae (Lagerdörfern) oder über ihre Lebensgefährten mit dem tierischen Nahrungsmittel versorgt.