Wachstafel mit Brandstempel BRIT PROV – nach Originalfund!
Diese antike Wachstafel ist einem Fund nachempfunden! Gefunden wurde die Wachstafel mit dem Stempel BRIT PROV in der Nähe des Flusses Walbrook bei London. Es war der offizielle Regierungstempel, welcher auf amtlichen Dokumenten angebracht wurde.
Der Brandstempel BRIT PROV
Das Äußere der antiken Wachstafel ist mit einem kreisförmigen Siegel markiert. Dort ist zu lesen PROC AVG DEDERVNT BRIT PROV: Der kaiserliche Prokurator der Provinz Britannien hat dieses Dokument ausgestellt. Ein Procurator vertrat die persönlichen Interessen des römischen Kaisers in jeder Provinz. Die Provinzregierung und Prokuratoren kontrollierten die Staatsausgaben und die Erhebung von Steuern. Bedauerlicherweise war der Text des Briefes oder des Dokuments, das auf der ursprünglichen Wachsfüllung der vertieften Innenflächen der antiken Wachstafel stand, nicht mehr lesbar.
- Original im Britisch Museum , London
- Doppelwachstafel a 14x9 cm
- Aus Buchenvollholz
- inklusive weichem Baumwollbeutel zur Aufbewahrung
- Datierung: 1. oder 2. Jhd. n. Chr.
Wechselvolle Geschichte der Römer in Wachstafeln überliefert
Wachstafeln und das dazu passende Schreibgerät, der Griffel, galten im Altertum nicht nur bei Procuratoren als geschäftliche Standardausrüstung! Jeder, der sich Notizen machen musste oder etwa auch Briefe schrieb, hatte stets eine Wachstafel – meist sogar doppelt gebundene Wachstafeln in Reichweite. Die Wachstafel etablierten sich aufgrund ihrer Vorteile gegenüber Papyrus oder Pergament – und auch weil sie kostengünstiger und langlebiger waren – als optimale Schreibfläche für einfache Notizen oder Schulübungen. Die wechselvolle Geschichte des römischen Reiches wäre wohl in der Dunkelheit verschwunden, würden nicht bis heute erhalten gebliebene Wachstafeln Zeugnis über ihre Kultur ablegen. Die Verwendung der Wachstafel reicht bis in das 5. Jhd. vor Christi Geburt zurück.
Wachstafeln - eine Erfolgsgeschichte
Auch heute ist die Verwendung einer Wachstafel inklusive Griffel ein wahres Schreiberlebnis! Deshalb erleben sie durch Menschen mit Sinn für das Besondere eine Renaissance. Vor allem Liebhaber antiker Kulturen verwenden auch heute gerne das außergewöhnliche Duo aus Wachstafel und Griffel. Fühlt sich außerdem nicht nur toll an, sieht auch noch dekorativ aus! Und antike Wachstafeln haben einen ganz klaren Vorteil: Auf dem wächsernen Schreibblatt ist nichts für die Ewigkeit!
Römische Wachstafel aus Buchenholz im weichen Baumwollbeutel
Diese römische Wachstafel (lat. diptychon, tabula ceratae) ist eine mit Bienenwachs beschichtete Tafel aus feinstem Buchenholz. Die Wachstafeln wurden bis ins Mittelalter hinein benutzt und mit einem Griffel (lat. stilus) beschrieben, indem man die Buchstaben in die Wachsschicht ritzte. Wachstafel tabula ceratae heißen die römischen Wachstafel-Bücher, die in großer Anzahl gefunden wurden. Das sehr häufig verwendete Diptychon wurde mit Lederbändern verbunden und zu einem Wachstafelbuch zusammengefasst. Die beschreibbaren Flächen sind mit rotem Bienenwachs gefüllt und durch das Zusammenklappen der Wachstafel geschützt.
Tabula Rasa – doppelte Wachstafel macht reinen Tisch!
In römischer Zeit wurde für den offiziellen Schriftverkehr sowie für den privaten Gebrauch die Wachstafel als Schreibmaterial verwendet. Man benutzte sie für Aufzeichnungen, die nicht von Dauer sein mussten, wie zum Beispiel Rechnungen, Briefe oder Notizen. Die Texte auf der Wachstafel konnten jederzeit überarbeitet oder mit der Rückseite des Griffels ausgeglättet werden. Der Begriff tabula rasa leitet sich übrigens vom Glätten der Wachsschicht mit der Rückseite des Griffels ab und bedeutet: die Tafel säubern – reinen Tisch machen!
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