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Gründung Roms mit Romuls & Remus

Schwarzweiss Dienstleistungs GmbH
2017-06-01 14:35:00 / Kommentare 0

Die Gründung Roms

Da die römische Geschichtsschreibung erst im 3. Jhd. v. Chr. begann, liegt die Gründung Roms in einem von Sagen umwobenen Dunkel. Der Legende nach ist der mythische Gründungsvater der Stadt Rom Ascanius, der Sohn des Aeneas, der nach der Eroberung Trojas geflüchtet war. Er soll über Karthago nach Latium gekommen und Schwiegersohn des herrschenden Königs Latinus geworden sein. Ascanius gründete die Stadt Alba Longa am Albanderberg. Eine ihrer 30 Pflanzstädte soll Rom gewesen sein.

Romulus und Remus

Die Gründung Roms - Romulus Remus

 

Zirka 300 Jahre später herrschte Numitor als König in Alba Longa. Dessen Tochter Rhea Silvia wurde gezwungen eine keusche Vestalin zu werden und auf Nachkommenschaft zu verzichten. Eines Tages soll Rhea Silvia vor einem großen Wolf in eine Grotte geflohen sein, wo der römische Kriegsgott Mars sie zur Mutter der Zwillinge Romulus und Remus machte. Als Vestalin bezahlte sie dafür mit dem Leben. Amulius, der Bruder des Königs, der ihn inzwischen gestürzt hatte, ließ die Kinder in eine Wanne setzen und auf dem Tiber treiben. Laut der Sage fand eine Wölfin die hilflosen Kinder und säugte sie, bis sie vom Hirten Faustulus gefunden wurden, der sie aufzog. Als die Geheimnis um ihre Herkunft lüfteten, entzogen die Amulius den Thron und setzten Numitor wieder als König ein. An der Stelle, wo sie gefunden wurden, gründeten sie die Stadt Rom. Romulus und Remus gerieten in Streit darüber, wer König der Stadt werden solle. Romulus wurde schließlich der erste König von Rom, nachdem er seinen Zwillingsbruder erschlagen hatte.

Rom wächst – die ersten Einwohner der Stadt am Tiber

Romulus richtete eine Freistätte für Flüchtlinge ein, um die neue Siedlung mit Menschen zu füllen. Er versprach das Bürgerrecht und Land. Der erste König Roms ließ Festspiele veranstalten, um auch Frauen in die Stadt zu holen. Während der Festivitäten raubten seine Männer den Sabinern die Frauen. Der Sabinerkönig Titus Tatius zog daraufhin gegen Rom in den Krieg. Doch die Frauen warfen sich zwischen die Truppen und so bildeten schließlich beide Stämme eine neue Bürgerschaft unter einer Doppelmonarchie. Nach dem Tod des Sabinerkönigs war Romulus wieder alleiniger Herrscher Roms. Unter Donner und Blitz ging auch Romulus schließlich unter die Götter. Die Römer nannten sich danach Quiriten und verehrten ihn als Gott Quirinus.

Die Gründung Roms – Fortsetzung

Die Gründung Roms scheint tatsächlich auf das etruskische Geschlecht der Ruma/Romulier zurück zu gehen. Sie fassten die auf dem Hügel angesiedelten Gemeinden erstmals als eine Art städtische, römische Gemeinschaft zusammen. Das etruskische Wort für Fluss war Rumon, wovon sich vielleicht der Name der Stadt ableitet. Der römische Gelehrte M. Terentius Varro (116 bis 27 v. Chr.) errechnete in späterer Zeit das Gründungsdatum der Stadt Rom und legte es – wohl eher willkürlich – auf den 21. April 753 v. Chr. fest.

Archäologische Funde

Archäologischen Funden zufolge gab es bereits im 10. Und 9. Jhd. v. Chr. früheisenzeitliche Ansiedlungen auf dem Palatin und dem Esquilin. Im 8. Jhd. war auch der Quirinalshügel besiedelt. Möglicherweise gab es an dieser Stelle des Tibers, der bis zur Mündung im Mittelmeer von dieser Stelle aus schiffbar war, eine Furt. Belegt ist außerdem, dass sich ab dem 6. Jhd. die angesiedelten Dörfer unter etruskischem Einfluss zu einem städtischen Gemeinwesen zusammen geschlossen hatten. Vermutlich war es sogar ein etruskischer König, der die Stadt gründete. Eine etruskische Oberschicht brachte religiöses und kulturelles Leben in die erste Gemeinschaft Roms. Von diesen ersten etruskischen Königen ist eine große Anzahl von römischen Bräuchen herzuleiten. Der Goldkranz für den Herrscher scheint etwa aus dieser Zeit zu stammen sowie die Purpurtunika. Auch die Schnabelschuhe, Rutenbündel, die Liktoren (Amtsdiener des Königs), der Triumph und die Vorzeichenschau gehen auf die ersten etruskischen Könige der späteren Stadt Rom am Tiber zurück.

Rom auf dem Weg zur Republik

Rom

 

Der Nachfolger des Romulus, Numa Pompilius, war ein Priesterkönig. Noch unter Romulus hatte sich die Ansiedlung stark erweitert. Rom unterstand weiteren Königen und eine erste Brücker wurde zur Überquerung des Tibers erbaut. Ein etruskisches Königsgeschlecht übernahm schließlich die Herrschaft über die Stadt Rom. L. Tarquinius Priscus führte Krone, Zepter und Purpurtoga ein. Auf ihn geht angeblich auch der Bau des ersten großen Iupiter-Tempels auf dem Kapitol zurück, der erst in der Republik, im Jahr 509 geweiht wurde.